Ganz zufrieden mit der „künstlichen Intelligenz“ meiner Heizung bin ich nicht: die bei uns eingestellte Regelung über Außentemperatur führt dazu, dass es im Frühling und Herbst überwiegend nachts geheizt ist. Der Temperaturunterschied Nacht-Tag draußen ist 5-15° (gerade: nachts – 3°, tagsüber – 17°). Das Heizen nachts, auf die Art und Weise wie Luftwärmepumpen bieten, ist ineffizient, hier zählt jeder kleinste Unterschied zwischen Lufttemperatur draußen (s. früheren Artikel Luftwärmepumpe).
Wunschverhalten – die LWWP muss so eingestellt werden, dass es überwiegend tagsüber geheizt wird und die Temperatur in Räumen über „normale“ Termostaten mit Stellmotoren geregelt werden kann. Immerhin, haben wir ca. 1,5K€ in die Sensoren investiert. Nachhinein weiß ich dass es eigentlich nicht unbedingt nötig war. Leider konnte mir damals mein Heizungsinstallateur den Rat nicht geben. Er war fest überzeugt dass die Raumregelung wichtig ist.
Einstellungsmöglichkeiten – 3 Regelungen vorhanden:
- Regelung über Außentemperatur – je nach Temperatur draußen wird Solltemperatur der Rücklauf gerechnet.
- Regelung über Raumtemperatur – erfordert einen extra Termostat (den wir nicht haben) in einem Raum.
- Festwert – Rücklauftemperatur wird überwacht
Weitere Einstellungsmöglichkeiten:
- Zeitliche Absenkung der Leistung um 0-19K für bestimmte Stunden und Tage
- Zeitliche Anhebung der Leistung um 0-19K für bestimmte Stunden und Tage
- Sperrzeiten für Heizung oder Warmwasser
Die Regelung der Luftwärmepumpe über Außentemperatur sollte eigentlich keine momentane Temperatur berücksichtigen, sondern eine Durchschnittstemperatur für 24 Stunden. Danach die nötige Dauer des Heizens ausrechnen und an den effizientesten Zeiten (z.B. 11:00 – 18:00) heizen. Das Haus ist ausreichend gedämmt, um eine Nacht ohne Heizen zu überstehen.
28.09.2012 Der Experiment „Tuning der Effizienz der Luftwärmepumpe“ beginnt
Die Heizung ist auf Festwert gestellt – 23° Rücklaufsolltemperatur
Hysterese – 2.0K (Ein,-und Aus bei 21° und 25°)
Die Raumtermostaten sind auf 22-24° gestellt.
Warmwasseraufbereitung: Sperrzeit: 0:00 – 4:00, Mo-Fr zusätzlich 6:00-13:00.
Laufzeit Heizung: 4927 Stunden (ähm… durchschnittlich 10 Stunden am Tag… hier stimmt was nicht, wir heizen erst seit 16 Monaten. Vielleicht zählt er in Stunden, ohne Minuten zu kennen?)
Laufzeit Warmwasseraufbereitung: 186 Stunden (= 0,5 St/Tag – nicht schlecht, wenn der Wert stimmt)
01.10.2012, Erste Korrekturen
Das Ziel ist die nächtlichen Bemühungen der Luftwärmepumpe abzubremsen. Die Statistik die letzten 3 Tage – 66% nachts geheizt. Es ist eher ein Zufall (nur 3 Tage, Tagsüber deutlich wärmer), trotzdem möchte ich die Zufälle minimieren. Die Idee ist einfach – die Zeitlichen Absenkungen und Anhebungen nutzen.
Absenkung der Leistung 0:00 – 10:00 um 1K (meist kälteste Tageszeit)
Anhebung der Leistung 13:00 – 18:00 um 1K (meist wärmste Tageszeit)
So sollte die Heizung nachts nur dann losgehen, wenn es wirklich nötig ist.
Laufzeit Heizung: 4959 St.
Laufzeit Warmwasseraufbereitung: 188 St.
12.10.2012 – Erhöhung der Rücklaufsolltemperatur
Die Temperatur draußen sinkt, das merkt man auch im Haus. Die Temperatur ist unter 21° gegangen, was für die Kinder die am Boden spielen unseres Erachtens zu wenig ist.
Deshalb erhöhte ich Rücklaufsolltemperatur auf 24°.
Der Anteil von Nachtstrom im Gesamtverbrauch liegt jetzt bei ungefähr 42% (im Oktober 2011 – 62%).
Durchschnittlicher Verbrauch pro Tag seit der Umstellung am 28.09.12: 6,5KWh (derselbe Zeitraum 2011 – 9,5KWh)
15.10.2012 – Umstellen auf die Regelung über Außentemperatur
Die Regelung über einen Festwert musste ich abstellen. Der Grund (wie eigentlich erwartet) – die Schwankungen der Außentemperatur brauchen Anpassungen der Rücklaufsolltemperatur. Sonst springt die Raumtemperatur.
Jetzt ist wieder die Regelung über Außentemperatur aktiv. Die Absenkung bleibt wie gehabt.
Anhebung (13:00 – 18:00) um 2K Statt 1K.
22.10.2012 – Wochenbilanz (letzte 7 Tage, nach der Umstellung der Regelung)
Die Temperatur innen wieder stabiler, aber der Anteil des Nachstroms hat sich wieder erhöht. Die Nachtabsenkung (1K) und Tagsanhebung (2K) kompensiert die Heizkurve bei Temperaturunterschieden nur zum Teil. Bei der aktuell eingestellten Heizkurve ist tagsüber (ca. 14°) eine Rücklaufsolltemperatur 22° erforderlich, nachts (ca. 6°) – 25°. Es ergibt sich also eine Differenz 3°. D.h. zwischen 18:00 und 6:00 nächsten Tages kühlt sich das Haus um mehr als 3°.
Durchschnittlicher Verbrauch – 9,3KWh/Tag
Anteil von Nachtstrom im Gesamtverbrauch – 52% (genau in der Mitte, s. oben, 12.10.2012)
08.11.2012 – Heizkurve um 1K erhöht
Die letzte 2 Wochen sieht die Verteilung von Nachtstrom zum Gesamtverbrauch stabil – ca. 45%. Wenn man noch dazurechnet, dass der Nebentarif auch an Wochenendtagen läuft, arbeitet die Pumpe nachts nicht mehr als 33%. Das Ergebnis von der Nachtabsenkung ist also positiv.
Da die Temperatur im Obergeschoß, u.a. in Kinderzimmern, auf 19°-20° gesunken ist, habe ich heute die Heizkurve um 1K erhöht. Damit es im Erstgeschoß nicht wärmer wird (ca.22°), habe ich die Raumtemperaturregler auf 22° runtergedreht. Bis jetzt waren sie praktisch nicht aktiv – immer offen.
14.12.2012 – aktuelle Verbrauch bei Minustemperaturen
Der aktuelle Verbrauch liegt bei ca. 30-35KWh/Tag, bei den Temperaturen draußen -2° bis -10°. Letzte Woche waren die Umstellungen an der Umwälpumpe und Heizungsverteilern vorgenommen, s. den Artikel.

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