Vor kurzem haben wir gemerkt, dass der Boden im Wohnzimmer verdächtig kalt ist. Die Raumtemperaturregler haben zwar beim Drehen den üblichen Klick-Geräusch gemacht, die Stellmotoren am Heizungskreis haben sich aber nicht öffnen wollen. Beim Begutachten der Motoren im Verteilerkasten, ist mir aufgefallen, dass die übrigen Stellmotoren, außer der zwei für Wohnzimmer, ziemlich warm waren. Erst jetzt habe ich zum ersten Mal an den Stromverbrauch der Motoren gedacht…
Es gibt anscheinend 3 Typen der Motoren:
- Die, die im offenen Zustand Strom brauchen
- Die, die beim Geschlossenhalten für das Drehen der Stromzähler zuständig sind
- Und solche, die nur beim Umschalten Strom verbrauchen (ob es sie wirklich gibt… bin ich mir nicht sicher)
Wir, als stolze Besitzer der Motoren des 2. Typen, können den Stromverbrauch wie folgt kalkulieren (mit Annahme der Heizungssaison würde 180 Tage dauern):
180 Tage * 24 Stunden * 2,5W = 10.800W
Lohnen sich die Raumthermostaten und Stellmotoren mit einer Luftwärmepumpe überhaupt?
Man könnte sagen, wir sollten keine 24 Stunden rechnen. Das stimmt nur in dem Fall, wenn die Luftwärmepumpe und die Raumtemperaturregler aufeinander so eingestellt sind, dass die Regler noch aktiv beisteuern und manche Räume meiste Zeit nicht geheizt sind (= Motoren zu). Nun aber sind die Einstellungen der LWP im Idealfall gemacht um die Temperatur im Haus konstant zu halten. Es gibt kein „Morgen zu, Abend auf“. Mit den niedrigeren Vorlauftemperaturen, ist die Heizung träge. Es dauert Stunden und Stunden bis die Bodenheizung die Raumtemperatur erhöht. Wir haben oben im OG 21° und im EG 22° in allen Räumen. Da gibt es kaum Einsatz für Raumtemperaturregler, die stehen einfach immer offen, verbrauchen Strom und warten bis die Steuerung der Luftwärmepumpe entscheidet das Wasser im System aufzuwärmen. Es gibt nur 2 Räume (das Gästezimmer und einer im Keller) wo ich die Heizung mittels Raumregler für längere Zeit ausschalte.
Hier einige Meinungen und weiterführende Links zum Thema hier im Bau-Forum.
Das bedeutet, dass die 15 von 17 Motoren, sagen wir, 20 Stunden aktiv sind. Warum nur 20? Beim Kochen oder beim Heizen mit dem Kaminoffen, werden 3-4 Motoren doch ab und zu zugemacht. Die Berechnung stellt sich also wie folgt dar:
17 Motoren * 180 Tage * 20 Stunden * 2,5W * 0,26€/kWh = knapp 40€ pro Jahr.
Das Geld zahlt man eigentlich für Nichts.
Wer mit einer Luftwärmepumpe heizt, sollte überlegen, ob die Temperaturunterschiede in Hausräumen lieber nicht direkt mit Ventilen am Verteiler eingestellt werden sollten. Ohne Raumthermostaten und Stellmotoren spart man auch beim Elektriker 2.000-3.000€.
Die 40€ wird man brauchen, um den Preis der „sonderbaren“ Energiepolitik in Deutschland zu kompensieren. Siehe den Artikel. Private Verbraucher müssen ja immer mehr „den Armen“ aus energieintensiven Industrie und Ökostrombusiness unter die Armen greifen… Wusstet ihr schon, dass Stromerzeugungsanteil NUR ca. 21% im Strompreis ist? Ca. 25% – Netzentgelte, Messung und Abrechnung. Der Rest, mehr als 50% – Steuern, Umlagen und Abgaben. Und die Strompreise klettern unbeirrt weiter.
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