Bauen wird in Deutschland teuerer, genau so wie zu Miete zu wohnen. Bauboom geht weiter, angefangen vor 3 Jahren von Privatbauherren, die den niedrigen Bankzinsen nicht ausstehen konnten, und unterstützt von Investoren von ganzen Welt, die in Deutschland auf der Suche nach sicherer Geldanlage unterwegs sind.
Laut Wohnungs-Infobörse GmbH sind die Preise für Häuser in unserer Gegend, egal ob mit 100m², 150m² oder 200m² Wohnfläche, im 2012 um mehr als 20% gestiegen. In einem Jahr! Ein Großteil der Erhöhung geht in die Tasche von Bauunternehmer. Die durch Krise angestiegenen Investitionen in Immobilien verursachen höhere Nachfrage und verteuern Leistungen von Handwerker und Firmen.
Man könnte denken, dass es doch Sinn macht das Ende des Baubooms abzuwarten, mit Hoffnung auf niedrigere Preise für Eigenheime in 2-3 Jahre. Aber nicht immer lohnt sich das Warten – die Mietpreise halten mit und steigen seit 2010 viel stärker als davor und übertreffen deutlich den Anstieg der Inflation. In großen Städten erhöhen sich die Mieten bei Neuverträgen um bis zu 30%! (Quelle: zeit.de). Neben obengenannten Gründen spielt hier auch Globalisierung eine Rolle – immer mehr Menschen ziehen in Städte. In unserer Stadt sind die Mieten in einem Jahr um 13% gestiegen (laut Wohnungs-Infobörse GmbH).
Handwerker, die eine Wohnung mieten, profitieren übrigens 2 Mal – neben erhöhter Nachfrage nach deren Leistungen sind sie noch die beliebteste Berufsgruppe bei Vermieter.
Eine interessante Studie zum Thema Mieterselektion in Österreich (sollte in Deutschland ähnlich aussehen) hat Immobilienscout veröffentlicht. Dieser zufolge sind Ärzte und Manager nicht annährend von Vermieter so gewünscht wie Handwerker. Wobei das wichtigste Kriterium, wie erwartet, das nachweisbares Einkommen ist. Bedeutet das, dass die Handwerker stabileres, und vielleicht auch höheres, Einkommen haben als Manager?
Eine Investition in eigene vier Wände lohnt sich, meines Erachtens, immer noch, besonders für Familien mit mehreren Kindern. Man muss nur aufpassen, dass man den Anstieg der Preisen nicht in vollem Umfang mittragt – sich länger mit Handwerker-, oder Baufirmasuche beschäftigt, härter verhandelt, einige Gewerke in Eigenleistung durchführt und sich nicht unter Zeitdruck setzen lässt.
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