Wie es sich beim Bau gehört, gibt es eine zufriedene Seite und eine verärgerte. Und oft stehen Bauherren an der letzteren. Langsam gewöhnt man sich darauf und bleibt bei Mängeln, Pfusch und Verzögerungen ruhig. Das bedeutet aber nicht, dass die Dinge unter den Tisch fallen sollen.
Es ist eine Woche her, als mir von einer Mitarbeiterin unseres Treppenbauers am Telefon versprochen wurde, dass mich der Chef in einer Stunde zurückruft. Es gab keinen Anruf. Die Firma kennt schon unser Anliegen und teilt unsere Auffassung nicht. Deshalb macht es wohl keinen Sinn, zurückzurufen. Ich kann es nachvollziehen.
Es gibt zwei Probleme bei unserer Treppe (die übringens über 12.000€ gekostet hat): die „lockersitzenden“ Metallstäbe und ein 5cm breite Spalt zwischen Trockenbauwand und Stufen. Zu dem ersten Punkt meinte die Firma, es sei voll in Ordnung und ich solle sie anrufen und einen Termin ausmachen, wenn die Stäbe wieder hängen. Mein (und nicht der Firma) Problem ist ich habe viel zu tun. Ich arbeite und habe 3 Kinder. Deswegen will ich keinen Pflegeaufwand und keine Treppenreparaturterminen für die nächste Jahre einplanen. Es ist schneller, die Stäbe selber zu reparieren.
Das zweite Problem, das mit dem Spalt zwischen der Stufen und der Wand, ist komplezierter. Da eine Seite der Stufen auf eine Trockenbauwand treffen soll, was sie jedoch nicht macht, und die Wand zu der Treppeneinbauzeit nicht da war, kommt die Firma mit dem Argument: „Die Wand war nicht da!“. Vielleicht auch zurecht. Damit jeder, der das hier liest, für sich entscheiden kann, wer im Recht oder Unrecht ist, soll die Fotos unten anschauen. Wie man auf den Fotos sieht, sollte wohl nach Ansicht der Firma die Wand zwischen den Stufen und der Bodenplattenabdeckung gebaut werden… Da halte ich mit meinen bescheidenen Baukenntnissen nicht mit. Ich habe aber im jeden Fall erwartet, dass die Stufen bis zur Deckenverblendung gehen.
Eine Spaltabdeckung kostet entsprechnend dem Angebot der Firma über 700€. 7xx€ für ein ca. 5x15x220cm Brett, der fachgemäß verarbeitet wird.
Unser Bausachverständiger meinte sofort, als er die Treppe aufging – ohne dass ich ihn darauf angesprochen habe – „wenn Kinder da mit einem Bein stecken bleiben, kommt die Polizei“. Gut, das er die hängenden Stäbe nicht gesehen hat.
Was nun? Es bleibt einem, den üblichen Weg zu gehen – ein Gutachten holen, beim Anwalt vorbeigehen und abwarten. Risiken? Und hier wie üblich man bleibt auf den Gutachter-, und den Anwaltskosten sitzen. Man baut auch die Trockenwand da, wo die Firma sie „vorgesehen“ hat.
Ich habe übringens die Firma im Blog bedankt, dass die Treppe rechtzeitig zum Umzug hergerichtet wurde. Danke noch mal!
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