Bei einer TV Werbung bin ich auf die Idee gekommen den Adventskalender selber zu machen. Ich wusste auch sofort für wen 🙂 Ich hatte noch wenige Eichenholzstücke von dem Bar-Projekt übrig, die sollten ausreichen.
Stift, Papier, ein paar Skizzen… Das Design ist schnell entstanden. Ich wollte irgendwas ohne viel Schnick-Schnack aber trotzdem weihnachtlich und ein wenig geheimnisvoll. Ihr könnt beurteilen, ob es gelungen ist. Die Varianten mit Türchen sind mir besser gefallen. Ausserdem dachte ich, dass es weniger Arbeit bedeutet, was sich später, übrigens, beim Befestigen der Türchen mit Minischarnieren und kleinen Rasthacken relativiert hat.
Eine wichtige Frage war die Größe. Ich wollte nicht, dass es wie eine schwere Truhe wirkt, die Geschenke sollten in die Türchen trotzdem reinpassen. Ich habe mich für die Türchengröße 8x6cm entschieden. Nachhinein hätte ich doch lieber z.B. 10×7,5cm machen sollen, die diagonal geteilten Fächer sind nicht besonders geräumig. (Es ist aber kein großes Problem – bei größeren Geschenken schaffen kleinere Kärtchen mit Hinweisen eine Abhilfe).
Im Internet bin ich auf der Suche nach passenden Scharnieren und Rasthacken schnell fündig geworden. Das Problem war nur dass ich die Hälfte von Rasthacken (die rechtseitigen) in falscher Größe bekam… gr-r-r… Die Zeit für eine neue Bestellung hatte ich nicht. Zum Glück hatte ich 50 linke Rasthacken die sich auch auf die linke Seite statt rechtseitigen verbauen ließen. Glück gehabt!
Material war da, es ging los. Die Türchen schneiden, die Rundstäbe hobeln (eine Drehmaschine habe ich leider nicht), die Ober-, und Unterteile fräsen. Fürs Innenaufbau, für Innenwände und Böden aus 6mm Sperrholz, habe ich in allen Teilen eine Nut gefräst. Danach alles geschliffen, mit 120-er Körnung Schleifpapier. Feiner macht es bei den kleinen Teilen wenig Sinn, aus meiner Sicht.
Um die Zahlen an die Türen anzubringen, habe ich die (für mich neue) Metode des Holzdrucks angewendet. Zuerst werden die Zahlen auf einem Laserdrucker (ob es mit anderen Typen geht, weiss ich nicht) im gewünschten Schrift und der Größe, spiegelwerkehrt, gedruckt. Danach der Ausdruck auf das Holzstück gelegt und mit einem Bügeleisen gebügelt. Je besser und feiner die Holzoberfläche geschliffen ist, desto schärfer und vollständiger wird der Abdruck. Auf keinen Fall darf man die Dampffunktion des Bügeleisens nutzen, die Holzoberfläche wird dadurch wieder rau und muss wieder geschliefen werden.
Die meiste Zeit habe ich mit dem Anschrauben von der Türchen verbracht. Die 15mm lange Scharniere und 8mm Schrauben waren eine Herausforderung, auch im Sinne der Genauigkeit. Damit die Türchen gerade hängen, müssen alle Schrauben auf einer Linie sein. Die billigen Schrauben wollten sich nur ungerne in Hartholz reindrehen lassen. Deshalb schlagte ich mit einem kleineren Nagel erst ein Loch ein, danach ging es einigermaßen.
Nach ca. 20 Stunden ist der Adventskalender fertig zum Befüllen. Der Aufwand lohnt sich!
Frohe Weihnachten!
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